Grenzen erleben - Bildervortrag mit Herrn Hermann Stamm

Eine spannende Wanderung der Schweizer Grenze entlang in Wort und Bild erlebten die Kirchbürgerinnen und Kirchbürger beim zweiten oekumenischen Seniorennachmittag im Ev. Kirchgemeindehaus Müllheim.
Herzliche begrüsste Helen Naegeli, zuständig für die Seniorenarbeit bei der Ev. Kirchgemeinde Müllheim und Pfarrer Florian Homberger die zahlreichen Gäste sowie Referent Hermann Stamm aus Wängi.  Pfarrer Jaroslaw lies alle Grüssen, aus beruflichen Gründen konnte er nicht dabei sein.

Der mittlerweile pensionierte Lehrer und Schulleiter aus Wängi ist auch ein begnadeter  Musiker (Klavier und Orgel dazu auch Gesang) so begleitete er gleich selbst am Klavier die zwei passenden Loblieder zu diesem tollen Nachmittag. Die Frauen vom gemeinnützigen Frauenverein, Präsidentin Marianne Hug, waren aufmerksame Gastgeberinnen. Der Raum war geschmückt mit einer megaschöner «Schneemännchen-Tischdekoration». –

Nebst der Musik entdeckte Stamm noch ein zweites Hobby das Wandern. Solange er noch im Schuldienst stand, waren es nur kurze Etappen, die erste war z. B.  Basel – Chiasso.

Fit und mit frischem Tatendrang startete Stamm zur grossen Grenzreise verteilt auf 103  Etappen, 1895 km , 595 Stunden, eine Etappe pro Tag dauerte ca. 6 bis 11 Stunden, Tagwacht meist um 6.00 Uhr. Oft war ein Mitglied der Familie dabei oder Freunde, aber die meiste Zeit wanderte er alleine. Wenn das Wetter schlecht war ging Stamm zurück nach Hause und setzte die Wanderung fort, wenn wieder alles stimmte.

Von Basel führte der Weg Richtung Jura dann ging es dem Grenzfluss Doubs entlang, eine Idylle mit den imposanten Wasserfällen bildete dieser die natürliche Grenze zu Frankreich. Oft marschierte Stamm auch im nahen Grenzgebiet fotografierte Grenzsteine mit informativen Aufschriften denn das sind wichtige Zeitzeugen von Gebietseinteilungen. Nach Genf benützte er wieder die französische Seite des Genfersees bis zum Grenzort St. Gingolph.  In Richtung Wallis, wird’s gebirgig, durchs Val Ferret zum Grossen St. Bernhard sind es happige Etappen. -  Suonen die historischen Bewässerungskanäle im Wallis, später dann das Matterhorn (Monte Cervinia) vom italienischen Aostatal her betrachtet, etliche Holzskulpturen und  für viele andere, eindrückliche Sujets wie Tiere und Landschaften hatte Hermann Stamm ein besonderes Flair dies im Bild festzuhalten. Oder Bosco Gurin das einzige Dörfchen der italienischen Schweiz wo der deutsche Walserdialekt gesprochen wird. Das Passdorf Maloja an der Grenze zum Bergell lässt grüssen. Dem Rheinthal entlang wird es ebener aber nicht minder langweilig mit dem alten Rhein bei Rheineck dann zum Bodensee im Thurgau blühten die Obstbäume. In Bargen SH steht der nördlichste Grenzstein und beim letzten Abschnitt marschierte Stamm dem Hochrhein entlang in Sichtweite die Kraftwerke Bad Säckingen  (D) und Rheinfelden, Richtung Basel-Dreiländereck, da schloss sich der Kreis der eindrücklichen,  aufschlussreichen Wanderung um die Schweiz. Viel Applaus und einen grossen Dank erhielt Hermann Stamm von den Gästen welche nun vom Frauenverein mit einem feinen Zvieri samt Dessert verwöhnt wurden.

Müllheim, 23. Januar 2022 / Marlies Kunz

Impressionen Ökumenischer Seniorennachmittag Januar 2022